"Kabinett besucht Talente"Landesregierung besuchte Betriebe im Wiesbadener Kammerbezirk
In der Aktionswoche "Kabinett besucht Talente" haben die Hessische Landesregierung, die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern und der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) vom 2. bis 5. Mai auf Chancen und Perspektiven der dualen Berufsausbildung aufmerksam gemacht. Die Kabinettsmitglieder besuchten in dieser Woche hessenweit Ausbildungsbetriebe, um sich mit Auszubildenden unterschiedlicher Berufssparten auszutauschen. Im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden fanden vier Betriebsbesuche statt.
Orgelbauer in Lich
In Lich haben Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel und Kammerpräsident Stefan Füll den 1842 gegründeten Betrieb Förster & Nicolaus GmbH & Co. KG besucht. Deutschland verfüge mit 50.000 Orgeln über die weltweit größte Orgeldichte, so Geschäftsführer und Orgelbauermeister Martin Müller. Durch die kontinuierliche, qualifizierte Betreuung würden sich diese in bestem Erhaltungszustand befinden. Möglich sei dies, weil seit mehreren Generationen im dualen System ausgebildet werde: „Nur durch den Blockunterricht in einer zentralen Berufsschule kann die praxisorientierte Qualifikation in dem breit gefächerten handwerklichen und musikalisch-künstlerischen Berufsbild erreicht werden.“ Die Orgel sei die Königin unter den Instrumenten und gehöre nicht umsonst zum immateriellen Kulturerbe der UNSECO, so Müller.
Schuhmacher in Wiesbaden
In Wiesbaden hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose gemeinsam mit Kammerhauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk Schuhmachermeister Andreas Baumbach in Wiesbaden besucht und sich über den Beruf des Maßschuhmachers informiert. Die Schuhmacherei Baumbach wurde bereits im Jahr 1901 in Wiesbaden gegründet und hat sich auf Schuhreparaturen an rahmengenähten Schuhen, Maßschuhe und Schuhpflege spezialisiert. Im Jahr 2012 hat Andreas Baumbach den 1. Bundessieger im Schuhmacherhandwerk und 1. Preisträger im Wettbewerb "Die gute Form im Handwerk" ausgebildet. In dem Gespräch machte Baumbach auch auf seine Petition für einen Bonus für Schuhreparaturen aufmerksam. Eine Reparatur sei immer nachhaltiger als eine Neuanschaffung. Deshalb mache er sich stark für einen Reparaturbonus, der die Hälfte der Kosten für Schuhreparaturen übernehmen solle.
Klimatechnik in Wetzlar
Die hessische Umweltministerin Priska Hinz besuchte die Klima-Bau Volk GmbH & Co. KG in Wetzlar. Mit Vizepräsident Joachim Wagner, Inhaber Sascha Reitz und Ausbilder Marco del Sol diskutierte sie über Probleme bei der Fachkräftegewinnung. Sascha Reitz setzt sich sehr für Ausbildung und Nachwuchsgewinnung ein. Die von ihm geführte Unternehmensgruppe RT Holding biete insgesamt sieben Ausbildungsberufe an. Die meisten davon in Gießen und Wetzlar. Das Unternehmen, das Heizsysteme jeder Art, also auch unterschiedliche Wärmepumpensysteme einbaut und wartet, leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende und zum Klimaschutz, betonte die Ministerin. Ohne die mittelständischen Unternehmen und speziell das Handwerk sei die Umstellung auf erneuerbare Energien in Hessen nicht möglich.
Dachdecker in Lauterbach
Über den Beruf des Dachdeckers informierten sich Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms und Hauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk bei der Domaschka GmbH + Co. KG in Lauterbach. Dabei haben die beiden Dachdeckermeister und Geschäftsführer Holger und Lukas Domaschka, der Dachdeckergeselle Till Schneider und weitere Vertreter des Unternehmens die Gäste über ihre Erfahrungen bei der Nachwuchsgewinnung und über Inhalte und Perspektiven des Ausbildungsberufs des Dachdeckers informiert. 1964 gegründet, blickt der Familienbetrieb Domaschka GmbH + Co. KG auf eine fast 60-jährige Geschichte im Vogelsberg zurück. Inzwischen ist mit Lukas Domaschka die dritte Generation als Gesellschafter und Geschäftsführer bei dem Unternehmen aktiv. Bei der auf Flachdacharbeiten spezialisierten Firma - die auch eine eigene Spenglerei und einen angeschlossenen Fachhandel betreibt - arbeiten über 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.