Modenschau 2025: Die Handwerkskammer Wiesbaden präsentiert zum zwölften Mal ihre ModenschauModeschaffende Gewerke glänzen im Rampenlicht

Wenn der Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden bis auf den letzten Platz gefüllt ist, steht alles im Zeichen der Modenschau. Bereits zum zwölften Mal verfolgten rund 250 Besucherinnen und Besucher die Präsentation von maßgefertigter, individueller und nachhaltiger Mode in Form von Kleidung, Schmuck, Lederwaren und Accessoires. Durch die Veranstaltung führte Moderator Jörg Brandmayer.

Vielfältige Auswahl an Farben und Mustern

"Der Frühling steht wie kaum eine andere Jahreszeit für Aufbruch, Veränderung und neue Impulse, auch in der Mode", begrüßte Kammerpräsident Stefan Füll die Gäste. "Unsere Modenschau zeigt, was die modeschaffenden Handwerke alles kreieren können. Alles, was Sie auf dem Laufsteg sehen, wurde mit handwerklicher Präzision gefertigt und mit großer Liebe zum Detail gestaltet."

Den Auftakt machte die Meisterin im Maßschneiderhandwerk Birgit Reimann, die mit ihrem Label ,,tagtraum tragen“ auf Upcycling setzt. In ihrem Wiesbadener Atelier entstehen aus Second-Hand-Kleidungsstücken wie Herrenhemden, Sakkos und übergroßen Jeans neue Lieblingskleider mit Geschichte. Den Gedanken der Kreislaufwirtschaft möchte sie nicht nur handwerklich, sondern auch ästhetisch überzeugend umsetzen.

Mit afrikanischen Stoffen und Mustern brachte Mofoluwake Olukuewu internationale Akzente auf den Laufsteg. Die gebürtige Nigerianerin, die seit 2024 mit ihrem Atelier ,"Larani Whitestone Couture" in Wiesbaden vertreten ist, vereint handwerkliches Können mit kulturellem Ausdruck. Ihre Kollektion zeigte kräftige Farben, klare Silhouetten und einen selbstbewussten Stil. Dass sie zuvor Mikrobiologie studiert, den Weg ins Handwerk aber aus Überzeugung eingeschlagen hat, wurde vom Publikum mit Applaus gewürdigt.

Den Bereich der Maßkonfektion für Herren präsentierte Fabian Zimmer vom Wiesbadener Birkhoven Atelier Zimmer. Seine dreiteiligen Anzüge, ergänzt durch passende Accessoires wie Fliege oder Einstecktuch, bewiesen, dass klassisches Herrenschneiderhandwerk nach wie vor zeitgemäß ist.

Im Anschluss daran zeigte die Meisterin im Maßschneiderhandwerk Judith Bauer von 7th Heaven in Wiesbaden eine feine Auswahl an Braut- und Festmode, bevor Lara Melanie Renner, ebenfalls aus Wiesbaden und Meisterin im Maßschneiderhandwerk, mit ihrem Label Lara Loca Couture sommerliche Kleider und Abendroben auf den Laufsteg brachte. Ihre Entwürfe sind unter anderem in der aktuellen TV-Kampagne eines namhaften Sektherstellers zu sehen.

Passende Accessoires dürfen nicht fehlen

Auch bei den Accessoires zeigte sich die Bandbreite handwerklicher Expertise. Georg Richter, Meister im Augenoptikerhandwerk, stattete die Models mit Brillen von Gabrich Optik in Wiesbaden aus. Die Meisterin im Feintäschnerhandwerk Karla Marquardt von der Ledermanufaktur Marquardt in Obertshausen präsentierte individuell gefertigte Taschen und Geldbörsen. Dass Designerschuhe durch eine fachgerechte Reparatur ein zweites Leben erhalten könnten, demonstrierte der Meister im Schuhmacherhandwerk Ilhan Yildiz von der Schuhmacherei Tilker in Wiesbaden. Der Meister im Gold- und Silberschmiedehandwerk Harald Ehlers zeigte Unikatschmuck aus eigener Werkstatt in Wiesbaden, darunter auch Arbeiten aus seiner bekannten Schmuckserie „Brain“. Für stilsichere Frisuren sorgten Angela Becker und Adriana Kaplan, beide Ausbildungsmeisterinnen im Friseurhandwerk in den Berufsbildungs- und Technologiezentren der Handwerkskammer in Wiesbaden und Wetzlar.

Zum Ausklang lud Hauptgeschäftsführer Pierre Schlosser die Gäste zum Austausch ein. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, mit den Handwerkerinnen und Handwerkern ins Gespräch zu kommen.