
Arbeitsmarktpolitische Gesprächsrunde des Handwerks in Mittelhessen
Im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Lahn-Dill "Arnold-Spruck-Haus" in Wetzlar fand die 13. Arbeitsmarktpolitische Gesprächsrunde des Handwerks statt. Die Veranstaltung brachte die Geschäftsführungen der Handwerkskammer Wiesbaden, der regionalen Kreishandwerkerschaften, der Agenturen für Arbeit und der regionalen Jobcenter zusammen, um über aktuelle Entwicklungen am mittelhessischen Arbeitsmarkt zu beraten.
Erstmals nahm Pierre Schlosser, neuer Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, an dem Austausch teil. Er trat sein Amt am 1. Mai 2025 an. "Ich freue mich über die kollegiale Aufnahme in die Handwerksfamilie und auf den gemeinsamen Austausch zu den Herausforderungen in Mittelhessen", sagte Schlosser. In seiner Begrüßung betonte er zudem die wirtschaftliche Bedeutung der Region Mittelhessen, in der rund 55 Prozent aller Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Wiesbaden ansässig seien. Andreas Haberl, Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden und Leiter der Geschäftsstelle Mittelhessen, ging anschließend auf die Ausbildungssituation im Handwerk ein. Noch sei es zu früh für belastbare Zahlen, da die endgültige Statistik der neu eingetragenen Lehrverträge erst im November vorliege. Tendenziell sei jedoch davon auszugehen, dass viele Ausbildungsstellen in der Region unbesetzt bleiben, während sich die Gesamtzahl der Auszubildenden auf einem stabilen Niveau einpendele.
Herausfordernder Arbeitsmarkt bietet dennoch Chancen
Michael Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gießen, und Petra Kern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, berichteten von einem leichten Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Mittelhessen. Dieser wird überwiegend durch Menschen mit Migrationshintergrund getragen. Gleichzeitig ist die Zahl gemeldeter Stellen erneut rückläufig. Eine Entwicklung, die auch auf wirtschaftliche Unsicherheiten und die politische Lage zurückgeführt wird. "Damit Vermittlung gelingt, brauchen wir die Unterstützung der Betriebe. Offene Stellen müssen gemeldet werden", sagte Beck. Der Arbeitsmarkt biete weiterhin Chancen. Entscheidend sei jedoch nicht mehr die passgenaue Besetzung von Stellen, sondern die Bereitschaft, Menschen gezielt für eine Aufgabe zu qualifizieren.
Zum Abschluss dankte Pierre Schlosser allen Beteiligten für den offenen und konstruktiven Dialog. Nur durch gemeinsames Handeln könne das Handwerk von nachhaltigen positiven Impulsen profitieren.