
Erweiterungen und Modernisierungen der BTZ geplant
Im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Lahn-Dill "Arnold-Spruck-Haus" der Handwerkskammer Wiesbaden in Wetzlar wurden im Rahmen der 152. Vollversammlung der Handwerkskammer Wiesbaden die Weichen für die Zukunft gestellt. 36 von 48 Vollversammlungsmitgliedern berieten über aktuelle Themen rund um das heimische Handwerk. Kammerpräsident Stefan Füll begrüßte die Anwesenden und wies darauf hin, dass dies die letzte Vollversammlung in der bisherigen Zusammensetzung sei. Bei der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Vollversammlung am 9. September dieses Jahres werden auf Arbeitnehmer- und auf Selbstständigenseite neue Mitglieder willkommen geheißen werden können.
Anschließend thematisierte Füll die aktuellen Entwicklungstendenzen des heimischen Handwerks. Die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk bewerteten einerseits die aktuelle Geschäftslage schlechter als zum Ende des letzten Jahres, andererseits wird ein positiver Anstieg im Sommerquartal erwartet. Noch gebe es zwar keine Verbesserung bei der Umsatzentwicklung, jedoch bei den Auftragseingängen, so Füll. Hinsichtlich der Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Wiesbaden konnte Ende 2023 ein Plus von 123 Betrieben auf insgesamt 27.105 Mitgliedsbetriebe verzeichnet werden. Füll lobte zudem das starke Signal der hessischen Landesregierung Richtung duale Ausbildung im Allgemeinen und Meisterprüfungen im Besonderen, denn ab dem 1. Juni dieses Jahres wird die Meisterprämie von 1.000 auf 3.500 Euro erhöht.
Vorstand und Geschäftsführung einstimmig entlastet
Hauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk präsentierte die Jahresrechnung 2023 der Handwerkskammer Wiesbaden, ihrer drei BTZ, die Sonderhaushalte sowie die Vermögensübersicht, die alle einstimmig durch die Vollversammlung genehmigt wurden. Vollversammlungsmitglied Simone Peters-Herzberger stellte im Namen des Rechnungsprüfungsausschusses den Antrag, Vorstand und Geschäftsführung Entlastung zu erteilen, dem das Parlament des Handwerks einvernehmlich zustimmte. Der Jahresabschluss 2023 des Betriebs gewerblicher Art "Zurverfügungstellung von Dienstleistungen" wurde gleichermaßen abgenommen. Danach stellte Füll den Beschlussvorschlag zur Aufrechterhaltung der Beteiligung der Handwerkskammer Wiesbaden an der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH vor, dem das Plenum geschlossen zustimmte.
Investitionen in Bildungszentren geplant
Dr. Christoph Gelking, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, informierte die Vollversammlung über die geplante Weiterentwicklung der drei kammereigenen BTZ. Zur Erweiterung des Wetzlarer Bildungszentrums bestünde nach wie vor das Interesse seitens der Kammer, einen Teil des benachbarten Parkplatzes „Bachweide“ zu erwerben. Der Bauantrag für die Erweiterung des BTZ könnte Anfang des nächsten Jahres zum Abschluss gebracht werden. Das Wiesbadener BTZ Wiesbaden I in der Brunhildenstraße weist einen so hohen Sanierungsbedarf auf, dass der Erwerb eines weiteren Gebäudes am Moltkering in unmittelbarer Nähe des BTZ Wiesbaden II im Raum steht. Somit könnten das BTZ Wiesbaden I und II zusammengeführt werden. Die Vollversammlung beschloss den Erwerb des weiteren Gebäudes am Moltkering und ermächtigte Vorstand und Geschäftsführung der Handwerkskammer, die Kaufverhandlungen zu führen. Den notwendigen Brandschutzmaßnahmen am BTZ Wiesbaden I wird bis dahin nachgekommen. Im BTZ Wiesbaden II ist insbesondere im Fachbereich Elektrotechnik hinsichtlich der Ausstattung ein Investitionsbedarf entstanden.
Geschäftsführer Matthias Schober stellte den Beschluss zur Änderung der Sachverständigenordnung vor. Im Rahmen dessen soll die durch den Zentralverband des Deutschen Handwerks überarbeitete Mustersachverständigenordnung auch durch die Handwerkskammer Wiesbaden übernommen werden. Das Plenum beschloss dies einstimmig.
Darüber hinaus wurden unter der Ausführung von Geschäftsführer Andreas Haberl die Verabschiedung einer Berufsbildungsregelung sowie die Nachberufung von angestellten Meisterinnen und Meister in Meisterprüfungsausschüsse und Prüfungskommission einstimmig durch die Vollversammlung beschlossen.
Das Parlament des Handwerks verabschiedete zudem den langjährigen Handwerksjournalisten Franz Ewert. Im Laufe seiner beruflichen Karriere habe sich Ewert in Sachen Berichterstattung rund um das heimische Handwerk einen Namen gemacht, so Füll.
Ewert, der nach mehr als 30-jähriger erfolgreicher Zusammenarbeit in den Ruhestand eingetreten ist, habe dem Handwerk stets eine weitere Stimme verliehen. Füll und Mundschenk überreichten ihm als Dank und Anerkennung eine Torte sowie ein Weinpräsent.