Gruppenbild vor dem Handwerks-Daumen
Handwerkskammer Wiesbaden

Rund 90 Gäste im Wetzlarer Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Lahn-DillJahresempfang in Wetzlar bringt Handwerk, Politik, Verwaltung und Wirtschaft in den Austausch

"Ohne kontinuierliche Investitionen in Gebäude, Werkstätten und Ausstattung ist ein modernes und wettbewerbsfähiges Bildungsangebot nicht zu halten", mit diesem klaren Appell wandte sich Kammerpräsident Stefan Füll beim Jahresempfang Mittelhessen der Handwerkskammer Wiesbaden an die rund 90 Gäste im Wetzlarer Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Lahn-Dill. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Handwerk diskutierten bei der 15. Auflage der Veranstaltung über zentrale Herausforderungen und die Zukunft des Handwerks in der Region.

"Knapp 15.000 Betriebe mit fast 70.000 Beschäftigten, darunter rund 5.000 Auszubildende, erwirtschaften jährlich über 9 Milliarden Euro", erklärte Füll. Gerade vor diesem Hintergrund sei es entscheidend, Bildungsorte wie das BTZ Lahn-Dill zukunftsfest aufzustellen. Die geplante Erweiterung des BTZ in Wetzlar sei deshalb ein klares Bekenntnis zur Region und zu den Menschen, die dort ihren Lebensmittelpunkt haben.

 

Zwischen Bildungsauftrag, Bürokratie und Standortpolitik

Einigkeit bestand unter den Rednerinnen und Rednern darüber, dass das Handwerk in gesellschaftlich wie wirtschaftlich unsicheren Zeiten Stabilität gibt. Heike Hofmann, Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, hob zudem hervor: "Das Handwerk hat in unserem Land Zukunft. Wir müssen bereits im frühkindlichen Bereich die Begeisterung für handwerkliche Berufe wecken." Darüber hinaus verwies sie auf erfolgreiche Fördermaßnahmen wie die Erhöhung der Aufstiegsprämie für Meisterabsolventinnen und Meisterabsolventen sowie die schulischen Praktika zur Berufsorientierung, die auf großes Interesse stoßen würden.

Der Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Gießen Dr. Christoph Ullrich forderte, das bestehende Regelwerk kritisch zu überprüfen. "Bürokratie darf kein Selbstzweck sein. Wir brauchen Mut, das Regelwerk auf den Prüfstand zu stellen und müssen den Menschen mit Respekt und Vertrauen begegnen", so Dr. Ullrich. Gerade kleinere Betriebe bräuchten mehr Handlungsspielraum und eine praxisnahe Verwaltung.

Auch der Bürgermeister der Stadt Wetzlar Dr. Andreas Viertelhausen stellte die Bedeutung verlässlicher politischer Rahmenbedingungen in den Mittelpunkt: "Gemeinsam schaffen wir günstige Rahmenbedingungen, von der Bereitstellung gewerblicher Flächen bis zu konkreten Projekten." Die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Wiesbaden laufe seit Jahren vertrauensvoll und erfolgreich, betonte er.

Im Schlusswort erinnerte Hauptgeschäftsführer Pierre Schlosser daran, dass solche Abende die Gelegenheit böten, um zuzuhören, Impulse mitzunehmen und gemeinsame Anliegen zu identifizieren.

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Handwerkskammer Wiesbaden
Kamen beim Jahresempfang Mittelhessen zusammen (von links): Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden Pierre Schlosser, Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Gießen Dr. Christoph Ullrich, Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales Heike Hofmann, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden Stefan Füll und der Bürgermeister der Stadt Wetzlar Dr. Andreas Viertelhausen.

Maja Elisabeth Emmel

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