
Jahresempfang in Wiesbaden verbindet 125 Jahre Handwerk mit Zukunft und Verantwortung
Mit einem Rückblick auf die Jubiläumskampagne „125 Jahre Handwerkskammer Wiesbaden“ eröffnete Kammerpräsident Stefan Füll den Jahresempfang der Handwerkskammer Wiesbaden, bei dem rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Handwerk im Meistersaal der Handwerksorganisation zusammenkamen, um über die Zukunft des Handwerks, politische Verantwortung und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sprechen.
Acht Wochen lang hatte die Kammer mit ihrer Jubiläumskampagne auf Social Media gezeigt, wie facettenreich das Handwerk im Kammerbezirk ist. Insgesamt wurden dabei über 400.000 Aufrufe und mehr als 100.000 Menschen erreicht. „Die Kampagne hat zwar mit einem historischen Einstieg begonnen, ihren Schwerpunkt aber klar auf Gegenwart und Zukunft gelegt. Sie hat gezeigt, dass das Handwerk nahbar ist und dass es Menschen begeistert“, betonte Füll. Auch wirtschaftlich sei das Handwerk im Kammerbezirk eine tragende Säule. „Über 27.000 Betriebe mit mehr als 121.000 Beschäftigten und 8.400 Auszubildenden erwirtschaften jährlich rund 15,7 Milliarden Euro“, so Füll weiter. Die Fachkräftesicherung sei und bleibe daher eine zentrale Aufgabe.
Handwerk zwischen Fachkräftemangel und Zukunftsverantwortung
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann knüpfte in ihrem Grußwort daran an. Die Vielfalt des Handwerks, seine Innovationskraft und seine Stabilität seien unverzichtbar für das Land. „Die Zukunft des Handwerks ist entscheidend für die Zukunft unseres Landes“, betonte Wallmann. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, brauche es mehr Berufsorientierung und eine stärke gesellschaftliche Sichtbarkeit. Besonders lobte sie die Jubiläumskampagne der Kammer, die genau dort ansetze.
Auch der stellvertretende Hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori hob hervor, dass das Handwerk ein Stabilitätsanker in bewegten Zeiten sei. Die Erhöhung der Meisterprämie im Jahr 2024 sei ein wichtiges Zeichen für mehr Chancengerechtigkeit und ein klares Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Zugleich brauche es aber auch eine frühzeitige und praxisnahe Berufsorientierung, etwa durch niedrigschwellige Formate wie die Praktikumstage.
Christiane Hinninger, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Wiesbaden, betonte die Rolle des Handwerks als verlässlichen Partner der Stadt. Die Handwerksagenda Wiesbaden 2030 biete einen gemeinsamen Rahmen, um Fachkräftegewinnung, Digitalisierung und Energiefragen gezielt anzugehen.
Im Schlusswort bedankte sich Hauptgeschäftsführer Pierre Schlosser für die wertschätzende Aufnahme, die er seit seinem Amtsantritt erfahren habe und die große sowie positive Resonanz auf die Jubiläumskampagne. Solche Abende seien nicht nur Anlass zum Austausch, sondern auch Gelegenheit, zuzuhören und gemeinsame Anliegen zu identifizieren.
Bild (von links): Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden Pierre Schlosser, stellvertretender Hessischer Ministerpräsident Kaweh Mansoori, Präsidentin des Hessischen Landtages Astrid Wallmann, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Wiesbaden Christiane Hinninger und Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden Stefan Füll.