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Handwerkskonjunktur in Ober-, West- und MittelhessenLeichte Verbesserung der Geschäftslage bei verhaltenden Zukunftserwartungen

Die Handwerkskonjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden hat sich im zweiten Quartal 2025 leicht verbessert. In fast allen Branchen zeigte sich eine stabilere Geschäftslage, auch wenn die Erwartungen für die kommenden Monate weiterhin von Unsicherheit geprägt sind.  Stefan Füll, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, betont: "Die Zahlen zeigen, dass sich unsere Betriebe im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld behaupten und in vielen Bereichen sogar zulegen konnten. Das ist ein deutliches Zeichen für die Leistungsfähigkeit des Handwerks."

Unterschiedliche Entwicklungen in den Branchen

Die Geschäftslage der Handwerksbetriebe in Ober-, West- und Mittelhessen stand im Berichtsquartal deutlich robuster als im Vergleich zum Vorquartal dar. 45 Prozent der Betriebe bewerteten ihre Geschäftslage als "gut", 40 Prozent als "befriedigend". Der Anteil negativer Einschätzungen ist auf 15 Prozent gesunken. Die Erwartungen für das dritte Quartal 2025 waren noch verhalten: Nur 7 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung, 16 Prozent mit einer Verschlechterung. Mehr als drei Viertel gehen von einer gleichbleibenden Lage aus.

Die Betriebsauslastung stieg durchschnittlich von 79 auf 82 Prozent leicht an und erreichte damit in den letzten vier Jahren einen zwischenzeitlichen Höchstwert. Etwa jeder fünfte Betrieb berichtete von steigenden Auftragseingängen. Der durchschnittliche Auftragsbestand stieg von 7,4 auf 8,2 Wochen an. Auch die Umsatzentwicklung verbesserte sich, 20 Prozent der Betriebe erzielten höhere Umsätze, während nur noch 29 Prozent Rückgänge meldeten. Die Beschäftigtenentwicklung blieb insgesamt stabil. Positiv entwickelte sich die Investitionstätigkeit, indem 15 Prozent der Betriebe ihre Investitionen steigerten, im Vorquartal waren dies nur 8 Prozent.

Im Bauhauptgewerbe setzte sich die Erholung der Geschäftslage weiter fort, die Hälfte der Betriebe bewertete sie als gut. Im Ausbaugewerbe verbesserte sich die Lage deutlich, wenngleich ein Viertel der Betriebe des Ausbaugewerbes mit einer Verschlechterung rechnen. Das Handwerk des gewerblichen Bedarfs verzeichnete dagegen eine deutliche Eintrübung. Beim Kfz-Handwerk bleibt die Geschäftslage unverändert zum Vorquartal. In den Nahrungsmittelhandwerken kam es zu Rückgängen, während die Gesundheitshandwerke ihre positive Lage weitgehend hielten. Merkliche Zugewinne verbuchten die personenbezogenen Dienstleister.

hannesharnack.de - Merle Busch

Ausblick
Die verhaltenen Erwartungen reflektieren immer noch die vorhandene Unsicherheit der Betriebe. Kammerpräsident Füll erklärt: "Unsere Betriebe haben in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie auch unter schwierigen Rahmenbedingungen leistungsfähig und innovativ bleiben. Wenn es gelingt, die Investitionsbereitschaft weiter zu stärken und Planungssicherheit zu schaffen, kann das Handwerk im Herbst und Winter zusätzlichen Schwung aufnehmen."

Den gesamten Konjunkturbericht gibt es unter  Downloadservice - Konjunkturberichte

Nicolas Hilbrink

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