
151. Vollversammlung im Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden"Wir brauchen dringend die Unterstützung der Politik"
Im Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden fand die 151. Vollversammlung statt. 39 von 48 Vollversammlungsmitgliedern nahmen daran teil und berieten über aktuelle Themen rund um das heimische Handwerk.
Nach seiner Begrüßung erläuterte Kammerpräsident Stefan Füll die Lage des Handwerks im Kammerbezirk. Ein deutlicher Schwung nach oben sei frühestens Mitte des kommenden Jahres zu erwarten. "Wir brauchen dringend die Unterstützung der Politik, denn das Handwerk ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig auf mittelstandfreundliche Rahmenbedingungen angewiesen. Wir brauchen hier Tempo, damit 2024 nicht ein weiteres verlorenes Jahr für echte Wachstumsimpulse wird", so Füll weiter. Angestiegen sei im zurückliegenden Jahr die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden. Gemäß der offiziellen Statistik des Bundesinstituts für Berufliche Bildung (BiBB) wurden im Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 in der Lehrlingsrolle 3.561 neue Lehrverträge registriert. Dies sind 130 Lehrverträge und damit 3,8 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Beitragssatz bleibt seit 2005 unverändert
Im Anschluss verabschiedete die Vollversammlung einstimmig den Beschluss über den Handwerkskammerbeitrag 2023, nachdem auch im kommenden Jahr die Beitragssätze unverändert bleiben sollen. Seit dem Jahr 2005 sind die Beitragssätze in ihrer Struktur stabil.
Hauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk stellte den Haushaltsplan 2024 der Handwerkskammer Wiesbaden, des Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) Lahn-Dill "Arnold-Spruck-Haus", der BTZ Wiesbaden I und II "Karl-Schöppler-Haus" und "Robert-Werner-Haus" sowie des Betriebs gewerblicher Art "Zurverfügungstellung von Dienstleistungen" vor. Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 2024 wurde einschließlich der geplanten Rücklageverwendung einstimmig verabschiedet. Die mittelfristige Finanzplanung der Handwerkskammer Wiesbaden für die Jahre 2023 bis 2027 wurde der Vollversammlung zur Kenntnis vorgelegt.
Umstrukturierung und Weiterentwicklung der BTZ
Mundschenk erläuterte zudem die Notwendigkeit der Einrichtung eines Sonderhaushaltes zur Umstrukturierung der BTZ in Wiesbaden und Wetzlar. Betroffen davon seien insbesondere die Werkstätten der Fachbereiche Elektro und Sanitär, Heizung und Klima (SHK). Auch diesem Beschluss stimme die Vollversammlung einstimmig zu.
Über die Weiterentwicklung der drei BTZ der Handwerkskammer Wiesbaden berichtete der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Pott. Da die geplanten Modernisierungen der BTZ von Bund und Land gefördert würden, seien zahlreiche Gutachten erforderlich. Thematisiert wurde auch der geplante Ankauf eines Teilgrundstücks der Bachweide, die in direkter Nachbarschaft des BTZ Lahn-Dill in Wetzlar gelegen ist und zur Erweiterung des Kfz-Ausbildungsbereichs genutzt werden soll. Das dafür erforderliche Hochwassergutachten liege nun vor.
Übereinstimmend beschlossen die anwesenden Vollversammlungsmitglieder ebenso die Berufsbildungsregelungen "Änderungsbeschluss zur Prüfungsordnung für die Durchführung von Gesellen- und Umschulungsprüfungen der Handwerkskammer Wiesbaden vom 1. Mai 2023", "Änderungsbeschluss zur Prüfungsordnung für die Durchführung von Abschluss- und Umschulungsprüfungen der Handwerkskammer Wiesbaden vom 1. Mai 2021" sowie "Änderungsbeschluss zur Prüfungsordnung für die Durchführung von Fortbildungsprüfungen (nach Handwerksordnung) der Handwerkskammer Wiesbaden vom 1. Mai 2021". Auch die Neu- und Nachberufung von angestellten Meister/innen in Meisterprüfungsausschüssen und Prüfungskommission sowie die Neuberufung von Arbeitnehmervertretern in einen Fortbildungsausschuss erfolgte durch das Parlament des Handwerks geschlossen.
Dr. Martin Pott von Vollversammlung verabschiedet
Die 151. Vollversammlung der Handwerkskammer Wiesbaden war die letzte, an der Dr. Pott teilgenommen hat. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer wird zum 31. Januar 2024 in den Ruhestand eintreten. Dr. Pott begann am 1. Januar 2008 bei der Handwerkskammer Wiesbaden als Geschäftsführer mit Dienstsitz in Wetzlar. Am 1. März 2016 wurde er von der Vollversammlung zum stellvertretenden Hauptgeschäftsführer gewählt. Die Leitung der Geschäftsstelle Mittelhessen in Wetzlar behielt er inne.